Hallo Freunde von Weinheiten
Wir starten das 2009 mit einer Sforzato Blinddegustation am Do. 15. Januar, 20 Uhr Keller Stüssihofstatt 11, 8001 Zürich. Bitte meldet euch bis 11.1.2009 per Email auf info@weinheiten.ch an. Wir freuen uns.
Gruss Pascal und Beat
INFO: Umkosten Jahresbeitrag SFr. 150.- / Einzeldegustation SFr. 40.-
Sforzato, Rotwein, Italien
Im lokalen Dialekt auch Sfursàt genannt. DOCG-Rotwein aus dem Valtelina-Tal in der Provinz Sondrio in der Lombardei. Er wird im wesentlichen aus der Sorte Nebbiolo, hier Chiavennasca genannt, gewonnen, wobei er mindestens zu 90 Prozent aus Nebbiolo bestehen muss. Es ist aber erlaubt andere in der Provinz Sondrio empfohlene rote Sorten bis max. zehn Prozent zu verschneiden. Obwohl dieser traditionelle Wein erst seit den 70er, 80er Jahren des 20. Jahrhunderts offiziell im Handel ist, lässt sich seine Geschichte bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgen. Im 18. Jahrhundert wurden Sforzato-Weine von Ärzten als Medizin und Stärkungsmittel verabreicht. Sforzato wird nur in den besten Jahrgängen aus ausgewählten gesunden Trauben hergestellt, die kurz vor der eigentlichen Lese geerntet werden, damit die Haut noch dick und fest genug ist, um den sich anschliessenden langen Trocknungsprozess unverletzt und damit ohne Gefahr von schädlicher Schimmelbildung überstehen zu können .Dabei werden vor allem Trauben von kleinen, verrieselten Dolden selektioniert. Der Höchstertrag darf bei der Ernte 8 t/ha nicht übersteigen.
Der Sforzato wird ähnlich dem Amarone im Valpolicella nach einem uralten Verfahren produziert, das noch aus römischer Zeit stammt und in vielen Regionen Italiens noch heute angewandt wird. Dabei werden die Trauben nach der Ernte zunächst in den hier Fruttai genannten Räumen auf Hürden, Holzgittern oder in kleinen Holzkisten ausgebreitet und ca. 110 Tage getrocknet, bis sie nur noch 30 bis 40 Prozent ihres ursprünglichen Gewichts aufweisen. Nach den regionalen Produktionsbestimmungen darf die Ausbeute des Mostes 50 Prozent der frischen Traubenmenge nicht überschreiten. Das entspricht einem maximalen Ertrag von ca. 40 hl/ha. Während der Wintermonate (Oktober bis Januar) sorgt das trockene und luftige Klima für den gewünschten Effekt. Dabei entwickeln sie zum einen eine hohe Zuckerkonzentration aber auch eine Konzentration aller anderen Inhaltsstoffe. Von diesem „Zwang“ (ital. forzatura) zur Konzentration leitet sich auch der Name des Weins ab. In den ersten beiden Monaten des auf die Ernte folgenden Jahres werden sie dann gepresst und der Saft vergoren. Der Wein muss mindestens 20 Monate – gerechnet ab dem auf die Lese folgenden 1. April – reifen, davon mindestens zwölf in Holzfässern. Er liegt bei 14 oder mehr % Vol. Alkohol, ist von dunkler granatroter Farbe und hat einen intensiven, würzigen Duft.